Erst durch integriertes Materialhandling entstehen flexible und automatisierbare Anlagen.Bild: Glatt Einwiegen, Mischen, Sieben, Granulieren, Tablettieren, Beschichten, Verpacken – die Zahl Verfahrensschritte bei der Verarbeitung und Produktion von Solida in der Arzneimittelproduktion ist überschaubar. Und meist sind die Ansprüche der Hersteller im Hinblick auf die einzelnen Maschinen hoch: „Best in Class“ lautet bei vielen Herstellern der Anspruch an die eingesetzten Prozesse. Doch der Frage, wie das Produkt vom Prozess A zu dem nachfolgenden Prozess B gelangen soll, wird oft weniger Aufmerksamkeit geschenkt. „Ein Fehler, der sich später rächen kann“, ist Erich Nussbaumer vom Pharmatechnik-Spezialisten Glatt überzeugt. Der Materialhandling-Experte plädiert für ein integriertes Handling vom Wareneingang bis zur fertig verpackten Darreichungsform bis zum Warenausgang. Denn erst dann, wenn die gesamte Prozesskette durchdacht und aus einem Guss realisiert ist, lassen sich Anforderungen wie flexible und einfach umzurüstende Anlagen mit einem hohen Automatisierungsgrad erfüllen. Ein derzeit wachsender Trend stützt diese Sichtweise: Um die steigenden Mengen hochpotenter Wirkstoffe handhaben zu können, sind durchdachte und ausgeklügelte Transfer- und Handlingsysteme unabdingbar. So müssen beispielsweise Containment-Klappensysteme so beschaffen sein, dass sie an möglichst vielen unterschiedlichen Prozessen genutzt werden können. Dasselbe gilt für Reinigungsanlagen und Hubgeräte. Denn neben der Flexibilität und Kompatibilität spielt auch die Sicherheit bei der Handhabung toxischer Substanzen eine wichtige Rolle. „Durch die Verarbeitung von neuen und hochaktiven Wirkstoffen wird die Automation in Bezug auf die Prozesssicherheit – und in erster Linie den Personenschutz – immer wichtiger“, erläutert Nussbaumer: „Die Prozesschritte Beschickung, Probenahme, Entleerung und Reinigung sind von höchster Bedeutung, denn bei jedem dieser Prozessschritte müssen Fehler bei der Handhabung ausgeschlossen werden.“



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