Allein die vier wichtigsten neuen Bayer-Medikamente sollen zwölf Milliarden Euro erlösen. Bayers Pharmaerlöse sprudeln lange dank des Gerinnungshemmer Xarelto. Doch das Patent läuft bald aus. Die Leverkusener setzen große Hoffnungen in den Nachfolger. Von diesem sowie drei weiteren neuen Medikamenten erwartet der Dax-Konzern zweistellige Milliarden-Erlöse. Der Pharmakonzern Bayer erwartet von seinen vier wichtigsten Medikamenten-Kandidaten Milliardenumsätze. Das DAX-Unternehmen hob die Prognosen deutlich an. Vor allem auf dem neuen Gerinnungshemmer Asundexian ruhen die Hoffnungen. Pharmachef Stefan Oelrich taxiert das das Spitzenumsatzpotenzial seiner vier wichtigsten Wachstumstreiber nun auf insgesamt mehr als zwölf Milliarden Euro. Bislang erwartete Bayer mehr als fünf Milliarden Euro. "Wir machen gute Fortschritte bei der Transformation unseres Pharmageschäfts", sagte Oelrich. "Erstmals fängt man an zu sehen, dass tatsächlich ein ‚Nach-Xarelto‘ bei Bayer eingesetzt hat." Bayer 55,96 An der Börse kamen die Aussagen gut an. Das Papier setzte sich mit einem Aufschlag von mehr als vier Prozent an die Spitze und verhinderte soe ein größeres Minus des Leitindex DAX. "Die Aussagen zum Pharma-Portfolio sind sehr positiv", sagte ein Händler. "Nun wird es spannend, was die Analysten sagen." Er verweist darauf, dass die Bayer-Aktie zu Jahresbeginn zeitweise von Abstufungen stark belastet wurde. "Damit ist nun die Frage, ob die Skepsis revidiert wird", sagt er. Für den Leverkusener Konzern ist der Nachschub aus der Pharma-Pipeline essenziell, da die Patente seiner Kassenschlager – der Gerinnungshemmer Xarelto und das Augenmittel Eylea – Mitte des Jahrzehnts auslaufen. Allein Xarelto spülte 2021 weltweit 4,7 Milliarden Euro in die Kassen – fast ein Viertel der Pharma-Einnahmen insgesamt und so viel wie nie zuvor. Doch das ändert sich:Wenn Bayer in Kürze die Bilanz für 2022 vorlegt, wird sich zeigen, dass die Einnahmen erstmals rückläufig waren: In Brasilien ist der Patentschutz nämlich schon ausgelaufen und in China der Erstattungspreis aufgrund von Ausschreibungsverfahren deutlich gesunken. Marktreife 2026 Lange Zeit galt die Pipeline aber unter Analysten als zu schwach, um Umsatzausfälle nach dem Patentablauf der Top-Medikamente auffangen zu können. Doch mit dem Gerinnungshemmer Asundexian zur Prävention von Thrombosen und Schlaganfällen, der sich in der dritten und damit entscheidenden Phase der klinischen Entwicklung befindet, haben sich die Aussichten deutlich verbessert. Oelrich traut Asundexian alleine ein Spitzenumsatzpotenzial von mehr als fünf Milliarden Euro zu und damit mehr als jedem anderen seiner Medikamente. Bislang hatte Bayer für den Gerinnungshemmer, der 2026 marktbereit sein soll und nach ersten Daten zu signifikant niedrigeren Blutungsraten als der Gerinnungshemmer Eliquis der Konkurrenten Bristol-Myers Squibb und Pfizer führte, noch keine Umsatzprognose veröffentlicht. Potenzial bei Zell- und Gentherapieplattform Der US-Konzern Bristol-Myers Squibb treibt zusammen mit der Johnson & Johnson-Tochter Janssen den vergleichbaren Wirkstoff Milvexian voran, hat aber anders als Bayer noch nicht die Phase-III-Studie gestartet. "Wir haben uns jetzt da einen Vorsprung erarbeitet, den wollen wir auch beibehalten", sagt der Bayer-Manager. Erster in dieser neuen Wirkstoffklasse zu sein, wäre ein echter Vorteil auf dem 30-Milliarden-Dollar-Markt. Anders als beim Xarelto-Wirkstoff Rivaroxaban entwickelt Bayer Asundexian nämlich allein und kann mit den weltweiten Rechten das volle Potenzial des lukrativsten Pharmamarktes USA ausbeuten. Für das Nierenmedikament Kerendia, das nach Angaben von Oelrich einen "unglaublich […]