Brückenbildung, Kernfluss, Schachtbildung, Schießen, Entmischung, einseitiger Abzug oder Erschütterungen: Beim Schüttgut-Handling kann viel schief laufen. Um Produktionsverantwortliche aus den relevanten Industrien fit zu machen, berichten Experten auf dem Schüttgut-Forum am 21. November 2023 in Würzburg u.a. darüber, wie man Schüttgüter über weite Strecken fördern kann und was man bei toxischen oder explosionsfähigen Stoffen, z.B. Batteriematerialien, beachten muss.

Oftmals sind es pragmatische Lösungen, die bei Problemen mit dem Schüttgut angewendet werden. Gehören Sie etwa auch zur Hammer-Fraktion oder greifen Sie eher zum Schlauch und blasen Luft ins Silo, um das Schüttgut wieder in Gang zu bringen? Ganz gleich welchen „Lösungsansatz“ Sie bevorzugen – beim Schüttgut-Forum kommen alle ihre Kosten. Auch in diesem Jahr haben unsere Experten konkrete Anwendungsfälle im Gepäck und liefern auch gleich die Lösung für Ihre Silo-Probleme.

So weiß beispielsweise Mario Dikty, Geschäftsführer bei Schwedes + Schulze Schüttguttechnik, dass Dellen am Trichter das traurige Zeugnis von Hammerschlägen sind. Sie sind häufig das erste Mittel der Wahl bei Fließproblemen im Schüttgutbehälter. Doch dies muss nicht sein. In seinem Vortrag erklärt er, warum es wichtig ist, das Fließprofil zu kennen. Scheranalysen mit dem betreffenden Schüttgut sollen hier Aufschluss geben. Doch Anlagenplaner behandeln Silos, Zuführtrichter und andere Schüttgutbehälter immer noch stiefmütterlich, da diese in der Regel wenig zur Wertschöpfung durch Veredelung oder Erzeugung eines Produktes beitragen. Eine sachgerechte Auslegung beeinflusst aber sehr wohl Anlagendurchsatz oder Produktqualität. Ziel ist es somit, das Silo so zu gestalten, dass das Schüttgut ohne Probleme fließen kann. Dies wird erreicht, indem die Auslegung auf Basis von Scheranalysen mit dem betreffenden Schüttgut durchgeführt wird. Damit können die herkömmlichen Siloprobleme reduziert oder ganz vermieden werden. Der Problemlöser heißt: Massenfluss!

Michael Brocks, Area Sales Manager der REEL Möller GmbH berichtet über die wirtschaftliche pneumatische Förderung und große Transportleistungen über weite Strecken mit Druckgefäßen. So seien Druckgefäße in der Lage eine Vielzahl der unterschiedlicher Schüttgüter zu transportieren. Sehr grobes Schüttgut genauso wie sehr feines Schüttgut. Die Transportleistungen können sehr groß sein und die Förderentfernungen extrem weit. Er zeigt Beispiele auf, was hier schon realisiert wurde, wo man an Grenzen gestoßen ist und wo noch „Luft nach oben“ ist. Weiterhin gibt der Referent einen Ausblick auf in der Entwicklung befindliche Lösungen, um den Luftverbrauch sowie den Energieeinsatz weiter zu senken.

Die Angst vor Problemen, die aufgrund der Schüttguteigenschaften auftreten können, will Stefan Genz, Geschäftsführer der Dec Deutschland GmbH den Teilnehmern des diesjährigen Schüttgut-Forums nehmen. Das Anlagenkonzept Process-Linking soll mehr Sicherheit und Effizienz im Umgang mit Schüttgütern bringen. Durch einen höheren Automatisierungsgrad, einen geringeren Platzbedarf und geschlossene Produktionsanlagen werden Effizienz und Sicherheit direkt beeinflusst. Gleichzeitig wird das Handling des Schüttguts durch eine aktive Förderung zuverlässiger und unabhängiger von den Schüttguteigenschaften. Anhand von Fallstudien veranschaulicht Genz die Umsetzung und die daraus resultierenden Vorteile.

Viele Prozesse in der Verarbeitung von Feststoffen haben es in sich: Nicht nur, dass entsprechende Stoffe toxisch sind oder intensiv reagieren, oft sind diese Substanzen auch noch explosionsgefährdet. Wie lässt sich das Konzept des vollständigen Containments aber mit dem notwendigen Explosionsschutz verbinden? Wie lassen sich Anlagenteile zuverlässig gegeneinander isolieren? Neben den relevanten Lager- Transport- und Mischprozessen in Chemie-, Pharma- und Lebensmittelindustrie rückt die Batteriezellen-Produktion verstärkt in den Vordergrund. Hier treffen interessante Stoffe auf bewährte und neue Fertigungsverfahren. Ein Ende der Entwicklungen ist noch lange nicht abzusehen. Aktive Substanzen und hybride Gemische stellen Anlagenbauer und -betreiber gleichermaßen vor neue Herausforderungen. Andreas Kühn ist Key-Account-Manager Schüttguttechnik bei Ebro Armaturen Gebr. Bröer. Er gibt Tipps zum Thema Explosionsschutz und Containment und zeigt Kniffe, wie sicheres Austragen und Dosieren gelingen kann.

Ein weiteres wichtiges Thema auf dem Schüttgut-Forum ist der Staubexplosionsschutz an Mischern und Mischanlagen. Viele Mischanlagen für Pulver müssen entsprechend den Atex-Richtlinien klassifiziert werden. Doch explosionsfähige Stoffe zeigen ihre physikalischen Eigenschaften nicht immer auf den ersten Blick. So können alltägliche Schüttgüter wie Kunststoffe, Wachse oder andere Additive beim Mischen zu einer Staubexplosion führen. Dies kann kann einen großen Schaden in der Anlage anrichten. Doch wie kommt es überhaupt zu einer Staubexplosion und was sind potenzielle Gefahren in Mischanlagen? Diese Fragen beantwortet Karl Hendrik Schluckebier, Product Manager Mixing & Treatment Components bei Zeppelin Systems. Außerdem zeigt er anhand von Anwendungsbeispielen auf, wie sich Stoffe im Vorfeld bewerten lassen, um potenzielle Gefahren zu vermeiden.

Damit Schüttgüter immer in Bewegung bleiben, gilt es also ein Menge zu beachten. Wenn Sie auch die neuesten Tipps & Tricks kennenlernen möchten, melden Sie sich noch heute für das Schüttgut-Forum an. Auf ein freundliches Hallo am 21. November im schönen Würzburg!

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Dieser Beitrag Damit beim Schüttgut-Handling nichts mehr schief läuft stammt aus folgender Quelle www.process.vogel.de und wurde am 2023-09-11 09:48:00 veröffentlicht.

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