Zwei KI-Kooperationen für neu Wirkstoffe
Wirkstoff aus dem Supercomputer: Darum setzt Merck bei der Wirkstoffforschung auf KI

05.10.2023

Merck setzt bei der Suche nach neuen Wirkstoffen immer stärker auf digitale Methoden. Das Unternehmen gab Kooperationen mit zwei britischen KI-Unternehmen bekannt, die die eigene Medikamentenentwicklung beschleunigen sollen. Danny Bar-Zohar, globaler Leiter der Forschung & Entwicklung und Chief Medical Officer des Unternehmensbereichs Healthcare von Merck, betont die Wichtigkeit von Kooperationen für die eigene Forschung und Entwicklung. (Bild: Andreas Reeg / Agentur Focus) Der Wissenschafts- und Technologiekonzern Merck hat im September zwei neue strategische Kooperationen im Bereich der Wirkstoffforschung bekannt gegeben. Die Vereinbarungen sehen die Nutzung von leistungsstarken, auf künstlicher Intelligenz (KI) basierenden Ressourcen für das Design und die Entdeckung neuer Wirkstoffe vor, wodurch das Unternehmen seine Forschungsaktivitäten weiter voranbringen will. Aus den Partnerschaften mit den zwei britischen Unternehmen Benevolent AI aus London und Exscientia aus Oxford sollen mehrere neuartige Wirkstoffkandidaten für die klinische Entwicklung hervorgehen, die das Potenzial haben sollen, die ersten („first-in-class“) und besten („best-in-class“) Vertreter ihrer Wirkstoffklasse in zentralen Therapiegebieten der Onkologie, Neurologie und Immunologie zu werden.

Beschleunigung der Wirkstofffentwicklung durch künstliche Intelligenz

„Angesichts der Verschmelzung von Wissenschaft, Daten und künstlicher Intelligenz wollen wir die Entwicklung neuer und hochinnovativer Kandidaten beschleunigen und somit den Weg zu bislang ungeahnten medizinischen Durchbrüchen ebnen“, sagte Danny Bar-Zohar, globaler Leiter der Forschung & Entwicklung und Chief Medical Officer des Unternehmensbereichs Healthcare von Merck. „Durch die Partnerschaften mit den branchenführenden KI-Technologiefirmen Benevolent AI und Exscientia komplementieren wir die Kapazitäten und das Know-how unserer eigenen Forschung. Dieser Ansatz steht im Einklang mit unserer übergeordneten Strategie, die F&E-Produktivität und den Output unserer Pipeline nachhaltig zu steigern.“ Im Rahmen der Vereinbarungen wurden mit jedem Partner für die initiale Zusammenarbeit drei potenzielle First-in-Class- und Best-in-Class-Targets ausgewählt mit der Option, zukünftig weitere Targets zu identifizieren und ins Programm aufzunehmen. Die gemeinschaftlichen Aktivitäten konzentrieren sich darauf, die Entwicklung von niedermolekularen Wirkstoffkandidaten, so genannten Small Molecules, voranzutreiben, die Merck dann präklinisch und klinisch weiter untersuchen wird. Beide Partner erhalten jeweils Vorauszahlungen im niedrigen zweistelligen Millionen-US-Dollar-Bereich. Darüber hinaus haben sie Anspruch auf weitere Meilensteinzahlungen, die an das Erreichen bestimmter vordefinierter Wirkstoffentdeckungs-, Entwicklungs-, Zulassungs- und Vermarktungsziele geknüpft sind, sowie auf gestaffelte Lizenzzahlungen auf Basis von Umsatzerlösen.

Weitere KI-Partnerschaften und -Kooperationen geplant

Merck prüft systematisch Einsatzmöglichkeiten für Data Science und KI zur Beschleunigung der Entdeckung und Bereitstellung von bahnbrechenden Medikamenten. Die Einbeziehung von KI in F&E-Prozesse – von der Target-Identifizierung bis hin zu klinischen Studien und Life-Cycle-Management – zielt darauf ab, die Entdeckung und Entwicklung von Wirkstoffen grundlegend zu verändern, damit neue Medikamente schneller und mit höherer Erfolgswahrscheinlichkeit den Patienten zur Verfügung gestellt werden können. Die 10 erfolgreichsten Medikamente im Blockbuster-Format Bildergalerie mit 11 Bildern Im Zuge der fortschreitenden Entwicklung auf diesem Gebiet wird Merck sein bestehendes Know-how in den Bereichen KI und Advanced Analytics weiter vertiefen und gleichzeitig Partnerschaften und Kooperationen ausweiten, um auch künftig eine Vorreiterrolle bei Innovationen einzunehmen.Dieser Beitrag erschien zuerst bei unserer Schwestermarke LABORPRAXIS (ID:49735608)

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