Pharmakonzern prognostiziert weiters Wachstum18.07.2019 | Redakteur:
Nadine OesterwindDer Biotechnologie- und Pharmakonzern Novartis veröffentlicht seine Finanzergebnisse aus dem zweiten Quartal 2019. Die Zahlen zeigen insgesamt eine außergewöhnliche Performance. Das Arzneimittelunternehmen hat die Umsatz- und Gewinnerwartung  für 2019 angehoben und verspricht weiteres Wachstum.

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Novartis veröffentlicht seinen Finanzbericht des zweiten Quartals 2019 und hebt seine Prognosen für das laufende Kalenderjahr an. (Bild: Novartis) Basel/Schweiz – Starke Umsätze, hohe Produktivität und dynamische Prozesse sorgen bei Novartis für eine Anhebung der Jahresprognosen 2019. Das Unternehmen veröffentlicht die Finanzergebnisse des zweiten Quartals und weist starke Umsätze aus. Der Pharmakonzern aus der Schweiz legt eine zweistellige Steigerung des operativen Kernergebnisses vor und lanciert das Gentherapeutikum Zolgensmaund sowie das Brustkrebsmedikament Piqray. Novartis erwartet für 2019 ein Wachstum im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich.Der Nettoumsatz belief sich im zweiten Quartal 2019 auf 10,5 Milliarden Euro. Dies war Volumensteigerungen von 10 Prozentpunkten zu verdanken, zu denen vor allem Cosentyx, Entresto und Lutathera beitrugen. Die starken Volumensteigerungen wurden durch Einbussen infolge von Preissenkungen (–1 Prozentpunkt) und Generikakonkurrenz (–1 Prozentpunkt) teilweise absorbiert. Gewinnsteigerung im ersten Halbjahr 2019Der Kernreingewinn wuchs auf 5,3 Milliarden Euro, getragen von der Steigerung des operativen Kernergebnisses, die durch den Wegfall des Kerngewinns aus dem GSK Consumer Healthcare Joint Venture teilweise aufgehoben wurde. Entsprechend dem Kernreingewinn stieg der Kerngewinn pro Aktie auf 2,27 Euro.
Der Free Cashflow aus fortzuführenden Geschäftsbereichen lag bei 4,9 Milliarden Euro gegenüber 4,6 Milliarden Euro im Vorjahr. Zurückzuführen war der Anstieg vor allem auf ein höheres operatives Ergebnis (bereinigt um nicht geldwirksame Positionen) und höhere Veräußerungserlöse, die durch ein höheres Umlaufvermögen, einen im Vorjahr verbuchten Umsatzmeilenstein aus dem veräußerten Impfstoffgeschäft, höhere Zahlungen aus Rückstellungen sowie niedrigere Dividenden aus dem im zweiten Quartal 2018 veräußerten OTC Joint Venture teilweise aufgehoben wurden.Auf der Ebene des gesamten Konzerns belief sich der Reingewinn auf 7,7 Milliarden Euro, gegenüber 8,7 Milliarden Euro im Vorjahr. Der unverwässerte Gewinn pro Aktie ging von 3,75 auf 3,30 Euro zurück. Der Geldfluss aus operativer Tätigkeit des Gesamtkonzerns belief sich auf 4,9 Milliarden Dollar, der Free Cashflow auf 5,4 Milliarden Dollar. Wachstumstreiber der UmsatzsteigerungDie Finanzergebnisse im zweiten Quartal beruhen auf einer anhaltenden Fokussierung auf entscheidende Wachstumstreiber. In den Wachstumsmärkten– sie umfassen alle Märkte ausser den USA, Kanada, Westeuropa, Japan, Australien und Neuseeland – stiegen die Umsätze bei konstanten Wechselkursen um 9%, vor allem dank zweistelliger Zuwächse in China.
Vor allem die Zuwächse Cosentxy wirken sich positiv auf das Wachstum aus. In den USA wuchs der Umsatz von Cosentxyum 31% auf 476 Millionen Euro, in den übrigen Ländern weltweit um 18%. Aber auch Entresto (375 Million Euro, +81%) verzeichnete ein starkes Quartal mit anhaltender Wachstumsdynamik. Diese wurde durch die höhere Nachfrage im stationären und ambulanten Bereich in allen Ländern und Regionen angetrieben. Die Heart Failure Association der European Society of Cardiology veröffentlichte im Mai ein Konsenspapier, das den Einsatz von Entrestoals Erstbehandlungsoption für Patienten stützt, die wegen Herzinsuffizienz mit verminderter Ejektionsfraktion (HFrEF) stationär behandelt werden.Darüber hinaus führte Novartis Lutathera (97 Millionen Euro, +76 Millionen Euro), Promacta/Revolade (311 Millionen Euro, +23%), Tafinlar + Mekinist (303 Millionen Euro, +25%), Jakavi (253 Millionen Euro, +26%), Kisqali (99 Millionen Euro, +94%) und Kymriah (52 Millionen Euro) als Wachstumstreiber des Konzerns auf.Bildergalerie

Forschung und Entwicklung stärkenNeben den starken Umsatzzahlen verkündet der Pharmakonzern auch Neuzulassungen von Präparaten. So wurde Zolgensma (Onasemnogen-Abeparvovec-xioi) nach der FDA-Zulassung in den USA eingeführt. Zolgensmaist für die Behandlung von Patienten unter zwei Jahren mit spinaler Muskelatrophie (SMA) und biallelischen Mutationen des SMN1-Gens zugelassen, unabhängig von der Zahl der SMN2-Backup-Genkopien. Dazu gehören auch präsymptomatische Neugeborene, die mittels Gentest diagnostiziert werden.Des Weiteren wurde Piqray (Alpelisib, früher BYL 719) in den USA als erste und einzige Therapie zugelassen und eingeführt, die spezifisch auf Patienten mit fortgeschrittenem PIK3CA-mutiertem HR- positivem/HER2-negativem Brustkrebs zugeschnitten ist. Der Zulassungsantrag für Piqraywar der erste Antrag für ein neues Medikament, der im Rahmen des Real-Time Oncology Review Pilot Program des Oncology Center of Excellence der FDA bewilligt wurde. Neue Personalie auf Führungsebene Auch personelle verändert sich der Konzern. Marie-France Tschudin ist die neue Präsidentin von Novartis Pharmaceuticals. Sie gehört der Geschäftsleitung von Novartis an und ist Vas Narasimhan, dem CEO von Novartis, unterstellt.#plus Tschudin verfügt über mehr als 25 Jahre umfassende, multinationale Erfahrung in der Arzneimittel- und Biotech-Branche. Zuletzt war sie Head of Novartis Pharmaceuticals für die Region Europa, wo sie das größte regionale Geschäft innerhalb des Konzerns erfolgreich ausbaute und den Umsatz im Jahr 2018 auf über acht Milliarden Dollar steigerte. Außerdem hat sie ein vielfältiges Führungsteam aufgebaut und war für die Vorbereitungen zur Einführung der potenziellen Blockbuster in Europa verantwortlich.Der Pharmakonzern hebt seine Nettoumsatz-Prognose für das laufende Kalenderjahr an und erwartet ein Wachstum im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich. Diese anzunehmende Entwicklung spiegelt sich auch in den Prognosen für Innovative Medicines und Sandoz wieder.
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