Tablettiertechnik Pharmaproduktion der Zukunft: Tablettenpresse trifft Digitalisierung 26.09.2019 | Redakteur:
Anke Geipel-KernIot, innovative Technik und Design will die neue Tablettenpresse der I-Serie von Fette verbinden. Vorgestellt wurde das neue Maschinenkonzept auf dem Pharmaceutical Circle in Schwarzenbek.

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Die neueste Entwicklung von Fette: Optisch ansprechend und das Innenleben ist auch nicht zu verachten. (Bild: Geipel-Kern) Maschinenbau ist nichts für Spielernaturen und Pharmamaschinenbau schon gar nicht. Schließlich steht in der Pharmabranche nicht nur der gute Ruf, sondern unter Umständen Leben auf dem Spiel. Trotzdem gehört ein gewisses Maß an Risiko dazu, sonst gäbe es keine Entwicklung. Fortschritt also ja, aber mit Augenmaß. In dieser Hinsicht macht auch Olaf J. Müller, CEO der LMT Group keine Ausnahme. „Wir experimentieren, aber wir zocken nicht,“ mit diesen Worten eröffnete er den ersten Pharmaceutical Circle im Stammhaus in Schwarzenbek. Zwei Tage zuhören wollten er und seine Mannschaft, das sei mehr Wert als Strategiepapiere zu schreiben, betonte Müller. Zwei Tage, während derer auch alle drei Generationen der Eigentümerfamilie die Stellung hielten, angefangen von der über 80jährigen Seniorchefin bis zur gerade mal 17 jährigen Enkelin. Bildergalerie




Weil es um Informationen sammeln und Erfahrungsaustausch ging, lag der Schwerpunkt mit zwei interdisziplinär besetzten Diskussionsrunden auch auf Debatte, Austausch und Netzwerken. Und auf der Präsentation eines neuen Maschinenkonzepts, das auf der „i-Serie“ basiert. Die neue Pressengeneration, vorgestellt durch Jörg Gierds, Leiter des Produktmanagements bei Fette, startet zunächst mit dem Einfachrundläufer F10i und soll in den nächsten Jahren erweitert werden, um dann die alte i-Serie zu ersetzen.
Technik trifft DigitalisierungThomas Friedrich, Director Product Management bei Fette Compacting sagt, zusammen mit den Kunden habe man nach einer Schnittstelle zwischen bewährter Produktion und digitaler Pharmazukunft gesucht. Herausgekommen ist die F10i: ein flexibler und leistungsstarker Einfachrundläufer für kleine Batches – optional auch für hochaktive Substanzen. Produzenten könnten die Tablettenpresse schnell an unterschiedliche Anforderungen anpassen, hebt Friedrich hervor. Für Flexibilität und Vielseitigkeit sollen u.a. ein Handlingarm sorgen, der Bediener beim Rotorwechsel unterstützt, und ein mechanisch-manuelles Rotorspannsystem. Die wichtigsten Eigenschaften der F10i im ÜberblickDas Pressraumdesign ist beispielsweise reinigungsoptimiert und rund 50 Prozent aller Verkleidungsteile entfallen. Dadurch reduziert sich die zu reinigende Oberfläche der Verkleidungsteile um 70 Prozent. Die Maschine ist auch in einfacher Ausführung staubdicht, um Reinigungsaufwände sowie die Gefahr der Kreuzkontamination zu minimieren.
Ein integriertes, eng verbundenes System ermöglicht den flexiblen Einsatz neuer und bestehender Geräte. Mit zunehmender Anpassungsfähigkeit nimmt die Komplexität in vielerlei Hinsicht ab. Die neue i Serie besitzt die technische Konnektivität für modernste Produktionsumfelder bis hin zur „Pharmaproduktion 4.0“. Dazu gehören ein per Plug-and-Play integriertes Prozess-Equipment und offene Schnittstellen für Anbindungen an das Internet of Things (IoT) sowie für ein Manufacturing Execution System (MES).Maschinenüberwachung in Echtzeit soll dem Nutzer ermöglicht, seine Produktionsprozesse über mobile Endgeräte zu kontrollieren. Um die Prozesssicherheit nochmals zu erhöhen und Rüstfehler zu vermeiden, verfügen die neuen Tablettenpressen der i Serie über eine RFID-Option (Radio-Frequency Identification). Durch das kontaktlose Sender-Empfänger-System sind Prozessbauteile automatisch durch die Maschine identifizierbar und können mit voreingestellten Rezepten abgeglichen werden.Das Human Machine Interface (HMI) soll dem Bediener eine intuitive Steuerung, Überwachung und Dokumentation der Maschine sowie des Prozess-Equipments über ein Terminal ermöglichen. Ein taktiles Feedback, das beim Berühren der Bedientasten eine Vibration und einen Ton erzeugt, erleichtert die Eingaben. Auf Softwareebene unterstützt ein Assistent den Anwender, Workflows sicher und fehlerfrei umzusetzen.
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